deutscher Schriftsteller; Kulturpolitiker; SPD; MdB 1972-1980; 1975 Vors. der SPD-Arbeitsgruppe für Kultursozialpolitik; "Vater" der Künstlersozialkasse; Vors. des Verbandes Dt. Schriftsteller; Veröffentl. u. a.: "Die gelenkige Generation" (Essays und Erz.); "Die Einsamkeit des Politikers"; "Die Brüder" (Roman); "Zwischen den Grenzen" (Hörspiel), "'Es will Abend werden'. Aufzeichnungen aus einem Augustinum. Leben in einer Seniorenresidenz"
* 15. Februar 1926 Potsdam
† 17. April 2018 München
Herkunft
Dieter Lattmann, ev., wurde 1926 in Potsdam geboren. Sein Vater war Artillerieoberst im Stab des Feldmarschalls Erwin Rommel, die Mutter stammte aus einer Kaufmannsfamilie. L.s Großvater Wilhelm Lattmann war langjähriger Abgeordneter der Deutschsozialen Partei im Reichstag. General Martin Lattmann (Nationalkomitee Freies Deutschland) war L.s Onkel. L. wuchs in Potsdam, Kassel, Bonn, Hannover und Braunschweig auf.
Ausbildung
Nach dem Abitur an einem humanistischen Gymnasium kam L. 1943 zum Reichsarbeitsdienst und Anfang 1944 als Offiziersanwärter zur Marine. Rückblickend urteilte er: "Erst als ich in der Uniform steckte, begriff ich schlagartig: dazu tauge ich nicht. Für meinen Protest aus vagem Idealismus brachte man mich auf der Kriegsschule hinter Schloss und Riegel. Auf der Pritsche schrieb ich Gedichte." Nach kurzer englischer Gefangenschaft war L. ein Jahr Gutseleve im Weserbergland ...